BIOGRAFIE
Die in Freiburg i.Brsg. geborene Sopranistin Sophie Klußmann studierte an der Hochschule für Musik Detmold bei Thomas Quasthoff und absolvierte ihr Konzertexamen in Köln bei Klesie Kelly-Moog. Ihre stimmliche Weiterbildung erlangte sie in Meisterkursen bei Margreet Honig, Dunja Véjzovic und wird heute von Kammersängerin Brigitte Eisenfeld betreut. Die Opern- und Konzertsängerin ist Preisträgerin des Mozart-Wettbewerbes Würzburg sowie der Trude Eipperle Stiftung. 2025 eröffnete sie den Choriner Musiksommer mit Mahler’s 4. Symphonie.
Erste Opernerfahrungen sammelte Sophie Klußmann an der Komischen Oper Berlin mit Christian Jost’s Oper Angst 2008. 2009-2011 sang sie als Ensemblemitglied der Oper Halle führende Partien wie Pamina (Zauberflöte), Cherubino (Le nozze di Figaro) und Nannetta (Falstaff). Im Rahmen der Händelfestspiele debütierte sie unter der Regie von Nico Hümpel und der musikalischen Leitung von Bernhard Forck als Dorinda in Orlando. Es folgten Partien als Franziska in der Arabischen Nacht von Christian Jost, der Rheintochter in Wagners Rheingold und Götterdämmerung, als junger Hirte im Tannhäuser und als Waldvogel im Siegfried. 2013 coverte Sophie Klußmann Anna Netrebko für Donna Anna bei den Baden Badener Osterfestspielen. 2021 debütierte sie am Staatstheater Cottbus mit der Titelrolle der Lustigen Witwe. In der Spielzeit 22/23 verkörperte sie dort die Partie der Margret in der deutschen Erstaufführung der Oper Alzheim von Xavier Dayer. 2025 sang sie bei den Stauffer Festspielen die Arien der Violetta (La Traviata) und der Norma (Norma).
Ihre darstellerische Intensität verstärkte sich durch die enge Zusammenarbeit mit dem Schauspieler John Malkovich. An dessen Seite spielte sie über Jahre hinweg zwei Produktionen des Wiener Regisseurs Michael Sturminger mit Martin Haselböck und der Wiener Akademie auf internationalen Bühnen wie dem Ronacher Theater Wien, der Hamburger Staatsoper, Chateau de Versailles Spectacles, New York City Center, Ann Arbor’s Power Center of Performing Arts USA, Opéra de Montréal Canada und dem Teatro del Bicentenario Léon Mexico.
2016 verkörperte sie die Rolle der Micaela (Carmen) in einer Produktion der Wuhan Jintao Concert Hall, China. 2019 eröffnete sie das österreichische Festival KlangBadHall in der Rolle der Rosalinde (Fledermaus), wohin sie 2021 als Kurfürstin im Vogelhändler wiederkehrte. In 2026 singt Sophie erneut die Partie der Hanna Glawari (Lustige Witwe) bei den Stauffer Festspielen.
Große Erfolge feierte Sophie Klußmann als Konzertsängerin auf den Bühnen internationaler Konzertzentren. So sang sie wiederholt mit dem RSB unter der Leitung von Vladimir Jurowski und Marek Janowski in der Berliner Philharmonie und im Wiener Musikverein mit Martin Haselböck und der Wiener Akademie. Im Konzerthaus Berlin war sie unter anderem im Rahmen des MaerzMusik Festivals zu Gast, in der Tonhalle Zürich und dem Theatre de Châtelet Paris mit Michael Gielen, dem Palace of Arts wie dem Lisztsaal Budapest mit dem Budapest Festival Orchestra mit Marek Janowski sowie Helmuth Rilling, mit welchem sie verschiedene Werke von Bach und das Requiem von Brahms sang. In der Notre Dame Paris sang sie mit Leonardo Garcia Alarcon und dem Orchestre de chambre de Paris, mit der Staatsphilharmonie Nürnberg und Marcus Bosch, der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz und Karl-Heinz Steffens und der Concert Hall of National Grand Theatre Beijing China mit dem Trompeter Reinhold Friedrich. In der Saison 19/20 sang Sophie Klußmann erstmals beim Musikfest Berlin und gab 2022 ihr Debut bei den Copenhagen Philharmonics mit Brahms Requiem unter dem Dirigat von Christoph Eschenbach. 2025 sang Sophie mit großem Erfolg “Les Illuminations” von Benjamin Britten mit der Südwestdeutschen Philharmonie unter der Leitung von Douglas Bostock.
Als Interpretin zeitgenössischer Musik präsentierte sie ein Luigi Nono-Programm mit Ingo Metzmacher und dem SWR im Gashouder Amsterdam. Ihre Interpretation der “Szenen aus einem Roman” von György Kurtág im Konzerthaus Berlin 2018 und Konzerte mit dem Ensemble musikFabrik mit Werken von György Ligeti und Karl-Heinz Stockhausen in der Tonhalle Düsseldorf und der Philharmonie Köln waren große Publikumserfolge. Aus der Zusammenarbeit mit dem Komponisten Stefano Gervasoni entstand ein umfassender Liederzyklus mit Gedichten von Nelly Sachs, welcher 2019 uraufgeführt und 2020 beim Cini Forum Venezia eingespielt wurde. 2024 sang mit den Swiss Chamber Soloists in Zürich, Genf und Basel Werke von Holliger und Dallapiccola an der Seite von Heinz Holliger. 2026 erscheint Sophie’s Album “Flowers we are” mit der römischen Pianistin Pina Napolitano mit Liedern von Johannes Brahms, Anton Webern und György Kurtág.
Im Bereich der alten Musik sang sie mit Marcus Creed und der Akademie für alte Musik Händel’s Brockes Passion, die Matthäuspassion mit Václav Luks und dem Collegium 1704 sowie dem Orchester des 18.Jahrhunderts und Daniel Reuß im Muziekgebouw Amsterdam und der Vredenburg Utrecht. Mit dem Lautinisten Hopkinson Smith erarbeitete Sophie Klußmann ein Renaissance Programm, welches weltweite Konzerteinladungen nach sich zog. 2025 erschien ihr erstes Album beim französisschen Label naive “Chansons&Frottole”, Konzerte in 25/26 führen das Duo nach Graz, Lissabon, Paris, Québec und auch zum MusikPlus Festival in Tirol/Österreich.
Mit großer Leidenschaft widmet sich Sophie dem Repertoire der Kammermusik und trat mit dem Berliner Scharoun Ensemble und den Pianisten Oliver Triendl, Bengst Forsberg und Alfredo Perl auf. Sie ist regelmäßiger Gast beim Internationalen Kammermusikfestival Kuhmo in Finnland, dem Internationalen Festival Kempten, dem Pfingstfestival Brunegg und dem Internationalen Stift Festival Holland. Der Cellist Tery Lee lud Sophie zu einem Konzert mit Mozarts Konzertarien in die Hong Kong Concert Hall unter Umberto Benedetti Michelangeli. Mit dem Streichquartett des DSO gestaltete sie ein Programm im Kühlhaus Berlin mit Werken von Arnold Schönberg, Gustav Mahler und Ludwig van Beethoven. Zusammen mit dem Klarinettisten Thorsten Johanns und dem Pianisten Kiril Zvegintsov gründete sie in 2025 das TrioRelique.
Gemeinsam mit der herausragenden Akademie für Alte Musik Berlin und dem Vocalconsort Berlin nahm Sophie Klußmann unter der Leitung von Marcus Creed Händels Dixit Dominus bei Harmonia Mundi auf. Mit ihrem Pianisten Oliver Triendl erarbeitete sie die Ersteinspielung mit Werken des Zemlinsky-Schülers Karl Weigl bei Capriccio in Wien. Es folgten Ersteinspielungen mit Liedern von Conrad Ansorge in einer Produktion von Deutschlandradio Kultur Berlin sowie mit Liedern von Sandro Blumenthal in einer Produktion des Bayrischen Rundfunks. 2021 erschien bei daVinci die Ersteinspielung der 24 Préludes für Klavier und Sopran von Ella Adaiewsky mit Andrea Rucli. Ein Programm mit vier Uraufführungen, die im Auftrag der Swiss Chamber Concerts komponiert wurden, nahm sie im SRF Zürich an der Seite von Jürg Dähler und Gilles Vonsattel auf. 2024 erschien bei Hänssler Classics ihre Einspielung mit Orchesterliedern von Grete von Zieritz, 2025 die Renaissance Lieder bei Naive und 2026 das Album “Flowers we are” bei Odradek.
Seit 2023 ist Sophie Dozentin für klassischen Gesang an der Universität der Künste Berlin und gibt Meisterkurse.